Audienz bei Papst Franziskus

Es war seine vierte persönliche Begegnung mit Papst Franzikus. Zusammen mit seiner Frau Elisabeth und seiner jüngsten Schwester, Hedwig Janssen aus Kellen, weilte RP-Mitarbeiter Werner Stalder in seiner Eigenschaft als langjähriger Pressesprecher des Internationalen Karl-Leisner-Kreises und Beauftragter der „Aktion Anatuya“ der Kirchengemeinde St. Antonius Abbas in Kranenburg-Nütterden in der Ewigen Stadt.

Anlass der Pilgerreise war das Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit, das Papst Franziskus für die Weltkirche ausgerufen hatte. In Rom gibt es sieben Heilige Pforten, davon konnten die Niederrheiner fünf durchschreiten: St. Peter, St. Paul vor den Mauern, St. Maria Maggiore, St. Giovanni in Laterano und St. Sebastianus. Von der Engelsburg führte ein Pilgerweg über die Via della Concilliazione zunächst an einer Marienkirche vorbei, dann zum Petersplatz, durch die Heilige Pforte des Petersdomes bis zum Grab des Heiligen Petrus. Alle Hauptkirchen und die Museen waren durch Panzerwagen, Militär und einem großen Polizeiaufgebot bewacht. Überall gab es strenge Kontrollen.

Höhepunkt des Romaufenthaltes war die Generalaudienz in der Halle Paul VI. In der Prima Fila konnte Stalder dem Heiligen Vater das Buch „Der Selige Karl Leisner“ – Das Erinnerungsmal in Kleve und verwandte Bildwerke von Bert Gerrresheim – von Prof. Dr. Wilfried Hansmann überreichen. Dabei sagte er: „Karl Leisner ist ein großes Vorbild für die Jugend und die Priester.“ Der Papst zeigte sich sehr interessiert und schaute sich das Farbfoto an, das seinen Vorgänger, den Heiligen Papst Johannes Paul II., bei der Seligsprechung am 23.Juni 1996, also vor fast 20 Jahren, im Berliner Olympiastadion zeigt. Ein zweites Buch trug den Titel „la Verna-protokoll“ – 66 Vexierbilder zu Franz von Assisi von Bert Gerresheim. Papst Franziskus zeigte sich von diesem modernen Skizzenbuch des Düsseldorfer Bildhauers beeindruckt. Als Stalder sich für das Jahr der Barmherzigkeit beim Papst bedankte, wurde dieser sehr ernst und sagte in deutscher Sprache: „Wir brauchen die Barmherzigkeit.“ Dann erteilte er der kleinen Pilgergruppe seinen Segen. Als Elisabeth Stalder dem Heiligen Vater ein Büchlein mit dem Titel „En las Fronteras“ von Pater Marcos Aleman S.J. von der Nütterdener Partnergemeinde in Boquerón (Diözese Anatuya) Argentinien überreichte, strahlte der Papst und sagte: „Ich kenne Pater Marcos Aleman als kleinen Jungen“ und er zeigte mit der Hand eine Höhe von knapp einem Meter. Dann kam das Oberhaupt der Katholischen Kirche zu Hedwig Janssen, die ihm einen Film über die Patenschaft der St.-Georg-Grundschule Nütterden mit zwei sehr armen Landschulen im argentinischen Bistum Anatuya schenkte. Zur großen Überraschung sagte Papst Franzikus: „Bischof Gottau war ein guter Bischof und ein großer Missionar.“

Für Stalder (77), der seit 1962, in der Zeit von Papst Johannes XXIII., nach Rom kommt, war es die 21. persönliche Papstbegegnung, angefangen 1971 mit Papst Paul VI., über Papst Johannes Paul II. und Benedikt XVI. bis zu Papst Franziskus. Er nahm auch an der Beerdigung Papst Johannes Paul I. teil. Das neue Leisnerbuch nahm Erzbischof Georg Gänswein für Papst emeritus Benedikt XVI. entgegen. Auch Besuche bei Erzbischof Dr. Erwin Ender, Kardinal Cordes und Dr. König im vatikanischen Staatssekretariat standen auf dem Programm.